Einige Hintergrundinformationen zur Entstehung der Staaten Sudan und Südsudan
Die Etablierung feststehender Staatsgrenzen in Afrika entwickelte sich durch politische Entwicklungen in Europa im 19. Jahrhundert. Grenzen in den Kolonien wurden am Reißbrett festgelegt. Regionen wie im heutigen Sudan kannten nicht diese Form der Staatenbildung. Sie wurden durch das postkoloniale Erbe mit Problemen wie Teilung, Grenzziehung und Landnutzung konfrontiert. Entstehende Konflikte entstanden erst anschließend, wenn die Folgen von Landnutzungsrechten und besonders die Trennung von Bevölkerungsgruppen deutlich wurden. Der Grenzverlauf der Provinzen veränderte sich mehrmals schon während der britischen Kolonialherrschaft Anfang des 20. Jahrhunderts und später nach der Unabhängigkeit des Sudan (1956).
Umstritten sind die Grenzen der Ölförderungsgebiete - hier besonders die Region Abyei. Die Diskrepanzen zwischen Norden und Süden wurden dadurch besonders deutlich. Probleme und Kontroversen entstanden ebenfalls, da die wirtschaftliche Entwicklung des Sudan sich vorwiegend auf die Hauptstadt Khartum im Norden konzentrierte.
Es folgte ein Bürgerkrieg, der fast 50 Jahre dauerte. Die gewünschte Unabhängigkeit des Südens wurde durch freie Wahl der Bevölkerung der südlichen Provinzen bestätigt und mit einem Referendum im Juli 2011 durchgeführt. Das Volk der südlichen Provinzen entschied sich für die Unabhängigkeit des Südens.
Seitdem existieren zwei Staaten, Sudan und Südsudan. |
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